"Grevener aus aller Welt" zu Besuch auf Burg Hülshoff
Veröffentlicht von Maria Runde in Verein · Donnerstag 07 Nov 2024 · 2:00
Interessierte und Mitglieder der Fachgruppe “Grevener aus aller Welt” des Heimatvereins besuchten die Burg Hülshoff und tauchten in die Welt der berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff ein.
Empfangen wurden sie von Rita Zimmermann, Mitglied der Fachgruppe und Referentin für Access & Netzwerke beim Vermittlungsteam der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung. Gemeinsam mit zwei Guides führte sie die Besucher in drei Gruppen durch die repräsentativen Räumlichkeiten der Burg.
In der Bibliothek erhielten die Gäste die Gelegenheit, geschwärzte Texte aus den früher beliebten Büchern von Karl May zu berühren. Diese Bücher sind Teil der Sonderausstellung KÖRPER:SPRACHEN und beschäftigen sich mit Zugehörigkeit, Körperbildern und der Macht der Sprache. So entsprangen die meisten Beschreibungen von fremden Kulturen in Mays Werken lediglich seiner Fantasie. Sie prägen aber bis heute das Denken und reproduzieren Stereotype.
Die Lebensumstände von Annette von Droste-Hülshoff, die auf der Burg geboren wurde und schon früh mit dem Dichten begann, wurden ausführlich erläutert. Obwohl sie aus einer privilegierten Familie stammte, war es adligen Frauen ihrer Zeit nicht gestattet, Gedichte zu veröffentlichen — eine Barriere, die sie dennoch überwand.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen erkundeten viele Teilnehmer ein Stück des Lyrikwegs. Einige folgten der Einladung von Rita Zimmermann und trugen ein kurzes Gedicht über Heimat in ihrer Muttersprache vor. Die Inhalte dieser Gedichte wurden anschließend auf Deutsch erläutert.
Die Fachgruppe “Grevener aus aller Welt” setzt sich aus Mitgliedern des Heimatvereins, des Westfälischen Bildungs- und Kulturzentrums e.V. (WeBiKul), des Internationalen Kultur- und Sportvereins der Roma CARMEN e.V. und des ukrainischen Vereins UAre. Ukraine-Hilfe aus aller Welt e.V. zusammen. Dank der Unterstützung von Davit Beresa von Carmen e.V. wurde das gemeinsame Essen ermöglicht.
Mitglieder der Fachgruppe haben sich zum Ziel gesetzt, Integration zu fördern und Verständnis für verschiedene Kulturen zu schaffen. Derzeit besteht die Gruppe aus Angehörigen von siebzehn Nationen, die in Greven und Umgebung ihre neue Heimat gefunden haben.
Foto: Herbert Runde