Auswanderurenkel Don Wemhoff erkundet Heimat seiner Vorfahren
Veröffentlicht von Ingrid Edelkötter in Verein · Montag 15 Mai 2023
In der letzten Woche begrüßte der Heimatverein Greven den Auswanderurenkel Don Wemhoff, der mit Ehefrau und Anverwandten die Heimat seiner Vorfahren erkunden wollte. Sein Urgroßvater Joseph Rehorst genannt Wemhoff wurde im Jahre 1850 als elftes von dreizehn Kindern auf dem Hof Wemhoff in der Bauerschaft Bockholt geboren.
Der Vater Bernard Philip Rehorst hatte zusammen mit seiner ersten Frau Anna Lindhoff den Hof von einem kinderlosen Onkel übernommen und stammte vom Schmedehausener Hof Rehorst. Fünf Mädchen bekam das Ehepaar, aber als die Mutter im Jahr 1840 mit 43 Jahren verstarb, lebten nur noch zwei Kinder, die jedoch versorgt werden mussten. Der junge Witwer heiratete im gleichen Jahr noch Anna Maria Clara Elisabeth Haerlake und weitere acht Kinder wurde auf dem Hof geboren.
Eine Tochter aus erster Ehe und drei Söhne aus zweiter Ehe wanderten zwischen 1866 und 1875 nach Amerika aus – suchten ihr Auskommen auf der anderen Seite des Atlantik, denn dort bot sich die Möglichkeit, sich mit Fleiß und Mühe etwas Neues aufzubauen. Bernard Philipp Wemhoff trat dem Orden der Franziskaner bei. Die anderen drei Wemhoff-Auswanderer gründeten Familien und schon die nächsten Generationen von 28 Kindern und 185 Enkel lassen erahnen, wie groß die Sippe wurde. Viele waren Farmer und lebten vorwiegend in Nebraska, Iowa und Minnesota.
Den Hof in Bockholt erbte der älteste Sohn Philipp Wilhelm Wemhoff und vererbte ihn über die Linie seiner Tochter, die einen Josef Beuing heiratete. Deren Nachkommen bewirtschaften den Hof noch heute und luden den Cousin 3. Grades aus Amerika zur Hofbesichtigung ein. Zu den Wurzeln seiner Familie zurück zu kehren, bedeutete Don Wemhoff viel und die Fragen, welcher Gebäudeteil, welcher Gegenstand schon zu Zeit seines Urgroßvaters existiert hatte und wie sich der Hof zwischenzeitlich entwickelt hatte, sprudelten und wurden alle beantwortet.
Auch der Hof Schulze Beckendorf in Schmedehausen, der früher im Besitz der Familie Rehorst gewesen ist, war ebenso ein Ziel der Besucher, wie die St. Martinus-Kirche, in der heute noch das Taufbecken steht, über dem die Wemhoffkinder den Taufsegen erhielten.
Im Heimatverein Greven sahen sich die Besucher, betreut durch Maria Runde und Bärbel Mohring von der Fachgruppe Familienforschung, alte Dokumente und Karten an und auch der Sachsenhof wurde besichtigt. Überhaupt erwies es sich als großes Glück, dass Richard Lowish, der Cousin von Don Wemhoff, sich im Vorfeld der Reise mit dem Heimatverein in Verbindung gesetzt hatte. Richard, seine Frau Susi (eine gebürtige Österreicherin), Don und seine Ehefrau Donna waren vor Jahren bereits in Greven gewesen, konnten damals aber ohne Hilfe die Spuren des Vorfahren nicht aufnehmen.
Bei diesem Besuch konnte nach einer Mail an den Heimatverein durch Herbert und Maria Runde und Ingrid Edelkötter vom Team Familienforschung sehr schnell der Kontakt zu Bernhard Brockötter, der Mitglied der Familienforscher Grevens ist, hergestellt werden. Ein großes Glück für Don, denn Bernhard ist ebenfalls ein Nachkomme der Wemhoff Familie. Seine Urgroßmutter war die Schwester der Auswanderer und er hatte sich bereits sehr ausführlich mit deren Geschichte beschäftigt, ja sogar ein Buch darüber geschrieben. Zwei Abende lang wurde jede Minute genutzt, um die Familiensituationen zu erklären und Informationen über Informationen auszutauschen, während die Tage in Begleitung von Ingrid Edelkötter die Geschichte der Region samt familiärer Sightseeingtour für die Besucher zu einem Erlebnis machten.
Fotos: Thomas Grünert
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