Aolt Graiwen 2
Als im Oktober letzten Jahres beim Plattdütsken Krink Fotos von Aolt Graiwen gezeigt wurden, gab es eine starke Resonanz. Das Erläutern der Motive und manche schwierige Findung hatte Diskussionen gebracht. Zum Ende wurde vorgeschlagen, eine weitere Präsentationen mit alten Fotos einzuplanen. Beim letzten Treffen im Juni wurde das realisiert. Trotz der plötzlichen Hitze war der Tagungsraum beim Heimatverein voll besetzt.
Das Kuchenteam hatte mehrere Platenkuchen gebacken, denn es war eine Sommer—Kuchen-Tafel vorgesehen.
Das Singen plattdeutscher Lieder ist inzwischen fester Brauch geworden. Seitdem Heinz Battling das vorbereitet und auf seinem Akkordeon begleitet, macht es allen Freude.
Im Rückblick wurde noch einmal über den Nachmittag mit Elisabeth Georges gesprochen, der beim letzten Treffen stattgefunden hatte. Es war ein weiterer Höhepunkt der ersten Jahreshälfte. Sodann trug Willem Beuning zur Einstimmung Verse und Vötelsels aus seinem Fundus vor. Die Koffi-un-Koken-Taofel war eine willkommene Unterbrechung des Programms.
Spannend wurde es, als Willem Beuning die Fotoserie mit den Bildern von Aolt-Graiwen startete. Etliche Motive wurden sofort erkannt und besprochen. Sobald das Stichwort genannt wurde, fielen einem Einzelheiten ein, die dann auch gleich erläutert wurden. Wenn allerdings unbekannte Fotos kamen, wurde kreuz und quer diskutiert, teilweise durchaus mit gegensätzlichen Meinungen. In der Aufregung wurde öfter vergessen, plattdeutsch zu sprechen, manche kamen ins Hochdeutsche und mussten sich dann korrigieren. Das trug durchaus zur Stimmung bei.
Ein echter Streitpunkt war das Emshochwasser von 1946. Vor allem die abgebildeten Szenen in unterschiedlichen Wassertiefen wurden diskutiert. Im Niederort stand das Wasser über einen Meter fünfzig, an der Bergstraße aber war schon die Grenze. Wie kann das sein? Man kann das leicht nachvollziehen. Wenn man vom Niederort aus in Richtung des früheren Keuffer-Hauses schaut, erkennt man leicht die Steigung. Eine weitere Streitfrage war ein Bahnübergang in Reckenfeld neben einem Stellwerk. Wo genau aber stand dieses? Die Frage blieb unbeantwortet. Ebenso konnte nicht geklärt werden, welcher Pub temporär im Café Blanke war. Intensiv wurde über die Gebäude gesprochen, die im Zuge der Innenstadtgestaltung abgerissen wurden und teilweise durch weniger schöne Objekte ersetzt wurden oder völlig verschwanden. Nachdem die Diskussion beendet war stimmte Heinz Battling das Grevener Heimatlied an. Das nächste Treffen ist am Mittwoch, dem 31. Juli, um 15 Uhr im Heimathaus in der Alten Post.
Hanz Schreiber
Plattdütsker Krink im Heimat-Verein Greven e.V.