|  Fachgruppe Plattdeutsch

Frühlings- und Osterbräuche

Ende April drehte sich beim Treffen alles um Frühlings- und Osterbräuche. Willem Beuning las humorvolle und besinnliche Texte vor, die das Publikum auf die Osterzeit einstimmten. Sein Ratespiel brachte wieder viel Freude und überraschende Erkenntnisse über plattdeutsche Begriffe. Ergänzt wurde der Nachmittag durch Erinnerungen an alte Bräuche, von der Ratsche bis zum Eierfärben. Musikalisch rundeten plattdeutsche Lieder und das Heimatlied den stimmungsvollen Abend ab.

Mit einem unterhaltsamen und zugleich besinnlichen Blick auf Fastenzeit, Ostern und Frühlingsbräuche meldete sich der Plattdeutsche Ring im Heimatverein zu Wort. Beim jüngsten Treffen stand alles im Zeichen traditioneller Gewohnheiten rund um das christliche Hochfest und den Frühling.

Einen gelungenen Einstieg boten die von Willem Beuning ausgewählten Texten aus dem Wibbelt-Bändchen „Sunnenschien von binnen“. Mal humorvoll, mal nachdenklich stimmten die Geschichten in das Thema ein. Im Anschluss sorgte sein beliebtes plattdeutsches Ratespiel „Wel weet dan so wat?“ erneut für rege Beteiligung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer knobelten an der Bedeutung alter Begriffe – nicht selten mit überraschendem Ausgang. So heißt „in de Spöl kuemen“ keineswegs „etwas aufspulen“, sondern bedeutet im übertragenen Sinn „die Seele reinigen“ – also beichten. Und was steckt hinter dem „Eenspänner“? Ein einspänniger Wagen oder doch ein Junggeselle? Beides scheint möglich – und regte lebhafte Diskussionen an.

Ergänzt wurde das Programm durch weitere plattdeutsche Beiträge zur Fasten- und Osterzeit. Dabei erinnerten sich viele Anwesende an eigene Erlebnisse und überlieferte Bräuche, von denen einige bis heute gepflegt werden, während andere mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt eine alte Ratsche aus dem Archiv der Martinus-Gemeinde. Sie wurde in früheren Zeiten während der Karwoche anstelle der Kirchenglocken verwendet, die – so die volkstümliche Überlieferung – am Gründonnerstag nach Rom „fliegen“.

Auch das Eierfärben und Verstecken für die Kinder, ein Brauch, der vielerorts lebendig geblieben ist, wurde thematisiert. Gleichzeitig wurde in der Runde festgestellt, dass Ostern heute immer seltener als religiöses Fest wahrgenommen wird – stattdessen dominieren kulinarische Genüsse und Werbekampagnen das Bild.

Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag durch plattdeutsche Lieder, begleitet von Heinz Battling am Akkordeon. Den stimmungsvollen Abschluss bildete das Grevener Heimatlied – inzwischen fester Bestandteil der Treffen.

Hanz Schreiber
Plattdütsker Krink im Heimat-Verein Greven e.V.

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