Heiterer Rückblick beim Plattdütsken Krink
Mit einer beschwingten Rückschau hat der Plattdeutsche Ring sein letztes Treffen des Jahres begangen. Gemeinsam blickte man auf besondere, aber auch auf alltägliche Momente des vergangenen Jahres. Für einen musikalischen Auftakt sorgte Heinz Battling, der am Akkordeon „Freit ju an't Liäwen“ anstimmte. Auch in diesem Jahr konnte der Plattdeutsche Ring zu den monatlichen Treffen neben den regelmäßigen Besuchern immer wieder neue Gäste begrüßen. Zwischen 30 und 45 Personen nahmen üblicherweise an den Nachmittagen teil – eine Beteiligung, die der Kreis gern halten möchte, auch wenn es im Raum mitunter eng wird.
Besonderer Beliebtheit erfreute sich erneut das von Willem Beuning eingeführte Ratespiel „Wel wiët dan sowat“. Dabei müssen die Teilnehmenden für einen selten verwendeten Begriff aus drei möglichen Bedeutungen die richtige Lösung wählen. Die Auflösung sorgte nicht selten für Überraschungen – vor allem dann, wenn die Mehrheit zuvor auf eine andere Bedeutung getippt hatte. Das Spiel fand inzwischen sogar überregional Beachtung: Plattdeutsche Ringe aus anderen Orten haben über den Kreisheimatbund bereits Interesse bekundet. Es trägt dazu bei, alte Begriffe zu bewahren oder neu zu lernen.
Im Frühjahr und im Herbst war der Plattdeutsche Ring zu Gast im Café des St.-Gertruden-Stifts. Bewohnerinnen und Bewohner, die Platt sprechen oder sich für die Sprache interessieren, nahmen gern daran teil und erlebten heitere Nachmittage in vertrauter Atmosphäre. In der Aussprache über die Treffen äußerten sowohl das Sprecherteam als auch die Teilnehmenden den Wunsch, künftig noch mehr plattdeutsche Texte vorzutragen. Nur so könne erreicht werden, dass Platt auch im privaten Alltag weiter benutzt werde. Mut sei dazu nicht nötig – und selbst „Platt met Striepen“ könne die Runde erfreuen. Ein Höhepunkt der Abschlussveranstaltung war die Vorführung eines Kurzfilms, den Jan Leye anlässlich der Jubiläen „75 Jahre Stadt Greven“ und „100 Jahre Reckenfeld“ erstellt hatte. Der Film, der historische und aktuelle Szenen aus Greven zeigt, fand großen Zuspruch und gab Anlass zu angeregten Gesprächen – selbstverständlich auf Platt.
Zum Ausklang sang die Runde das Lied „Maakt haug de Düör“ und stimmte sich so auf die bevorstehende „stille Tiet“ ein. Ein besonderer Appell regte zum Nachdenken an: Auch wenn man die weltweiten Krisen und Kriege kaum beeinflussen könne, liege es doch an jedem Einzelnen, im eigenen Umfeld Frieden zu stiften – oft beginne das schon mit einem guten Wort. Das „letzte Wort“ beim Abschied könne einen ganzen Tag begleiten und viel bewirken.
Beim Auseinandergehen freuten sich die Teilnehmenden auf das Wiedersehen am 28. Januar.