Rennofen-Symposium

Auf dem Gelände des Sachsenhofs fand nun bereits zwei Mal (2004 und 2024) das internationale "Rennofen-Symposium" statt, bei denen – wie zur Sachsenzeit – in sogenannten „Rennöfen“ aus Lehm Eisen erzeugt wurden. Eine Technik, die lange als verloren galt, wurde mit der Beteiligung der Aktiven des Sachsenhofs wiederentdeckt. Teams aus ganz Europa reisten an, um ihr Wissen mit den Grevener Experten auszutauschen und in den auf dem Sachsenhof aufgebauten „Rennöfen“ die frühmittelalterliche Schmiedekunst zu demonstrieren. Solch ein Ereignis findet nur alle paar Jahrzehnte in unserer Region statt. Alle Interessierten waren eingeladen, vor Ort die Eisenherstellung zu beobachten und sich von den Experten erklären zu lassen.

Die Besonderheit bei der Eisenherstellung zur Sachsenzeit ist die Technik, die unsere Vorfahren mit ihren eher beschränkten Ressourcen nutzten, um an Eisen zu kommen. Dieses gewannen sie aus eisenhaltigen Rasen-Erzen, die hier in der Region gesammelt wurden. Für den Schmelzprozess bei Temperaturen zwischen 1000 und 1200 Grad nutze man so genannte „Rennöfen“, die aus Lehm aufgebaut und mit Holzkohle befeuert wurden. „Renn…“ deshalb, weil nach der Schmelze zunächst die verflüssigte Schlacke aus dem Ofen rann, während das schmiedbare Eisen dann als feuersprühender Klumpen aus dem Rennofen geerntet wird, der dafür in der Regel zerschlagen werden muss. Das alte Wissen über diesen Prozess war verloren gegangen, da unsere sächsischen Vorfahren keine Aufzeichnungen hinterließen und mit der Erfindung moderner Verhüttungsmethoden im Mittelalter sowie der Entwicklung von Hochöfen diese sehr aufwändige Methode der Eisengewinnung überflüssig wurde.

Der Impuls, das alte Wissen zu rekonstruieren, kam, als 1999 ein Team der Archäologie der Uni Münster mit versierten Mitgliedern des Sachsenhof-Teams des Grevener Heimatvereins vor Ort ein Rennofen-Experiment starteten. Inzwischen hat sich daraus ein Projekt der experimentellen Archäologie entwickelt, an dem Universitäten im In- und Ausland sowie zahlreiche Archäologen beteiligt sind, besonders auch die Archäologie des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, die der Arbeit am Sachsenhof sehr verbunden ist.

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